W. - Was von der Lüge bleibt

2020
documentary, 111 min.

W. - what remains of the lie
W. - ce qui reste du mensonge
W. - ciò che rimane della bugia

Ein Dokumentarfilm über eine Jahrhundertbiographie: die Täuschung des Bruno Wilkomirski, der ein gefeiertes Buch über seine Kindheit als KZ-Opfer schrieb und später entlarvt wurde. Wie diese Täuschung entstand, wie der Betroffene sie aus der Distanz von bald 20 Jahren reflektiert und was sie über unser Land und unsere Zeit aussagt.
Synopsis
Der neue Film von Rolando Colla («Giochi d'estate», «Das bessere Leben ist anderswo», «Sette giorni»)
 
Das Buch «Bruchstücke. Aus einer Kindheit 1939–1948» schlug international hohe Wellen – sowohl als es erschien, wie auch als sich später herausstellte, dass die angebliche Autobiografie erfunden war. Der Berufsmusiker Bruno Wilkomirski beschrieb in seinem 1995 erschienenen Werk seine frühste Kindheit in einem Konzentrationslager. Er erhielt Preise, war als Zeitzeuge und Experte weitum gefragt. Nachdem vier Jahre später bekannt wurde, dass es sich bei «Bruchstücke» um eine Art Lebenslegende handelt, Bruno die ganze Kindheit in der Schweiz verbracht hatte, beharrte er zunächst auf der Richtigkeit seiner Erinnerungen. Dann zog er sich zurück und äusserte sich nicht mehr öffentlich – bis jetzt.
 
Regisseur Rolando Colla ist es gelungen, durch Empathie, Geduld und Unvoreingenommenheit das Vertrauen von Bruno Wilkomirski zu gewinnen, der in «W. – Was von der Lüge bleibt» erstmals einräumt, das Buch «Bruchstücke» sei keine Autobiografie. Collas Film geht den Fragen nach, welches Umfeld und welcher persönliche Hintergrund dazu führten, dass Wilkomirski dieses Buch so geschrieben hat und bis zu welchem Grad etwas universell Menschliches in dieser Täuschung steckt. Eine emotional starke, kluge und inspirierende Dokumentarfilm-Perle mit Illustrationen des Comiczeichners Thomas Ott.