Die Aufseherin und der Häftling

2021
Liebesflucht aus dem Gefängnis

Es war eine aufsehenerregende Flucht: Aus Liebe befreite die Gefängnisaufseherin Angela Magdici den Häftling Hassan Kiko im Februar 2016 aus dem Gefängnis Limmattal und floh mit ihm nach Italien. Im Film von Rolando Colla erzählt das Liebespaar, wie es zur Flucht kam und was seither passiert ist.

Trailer auf vimeo: 
https://vimeo.com/402467969 
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Press Review

Pressetext SRF

Die Aufseherin und der Häftling: Liebesflucht aus dem Gefängnis (Dokfilm 50 Minuten) 

Die Geschichte der Aufseherin Angela Magdici, die am 8. Februar 2016 mit dem mehrfach verurteilten, syrischen Sexualtäter Hassan Kiko aus dem Limmattaler Gefängnis geflohen ist, hat grossen Medienrummel hervorgerufen, weil in der Schweiz noch nie ein Aufseher einem Gefangenen zur Flucht verholfen hat. 

 

Man fragte sich, wie so etwas geschehen konnte. Wie sicher sind die Schweizer Gefängnisse? Gibt es keine Sicherheitsvorkehrungen, die eine solche Flucht verhindern? 

Auf der anderen Seite fragte man sich, wer diese Angela Magdici sein mochte, dass sie ihre Verantwortung als Aufseherin so schamlos ignorierte und sich zur Komplizin eines verurteilten Vergewaltigers machen liess. Die Entrüstung und das Interesse am Fall waren gross. 

 

Das Paar verschwand für etwa fünf Wochen spurlos von der Bildfläche. Der Gefängnisdirektor sprach von menschlichem Versagen. Besorgte Verwandte gaben Interviews. In den sozialen Medien drückte sich der Volkszorn aus. Dann, anfangs März, traf bei der Redaktion von 20minuten eine Videobotschaft ein. Darin bat Angela Magdici um Verzeihung bei ihrer Familie. Hassan Kiko zeigte sich empört darüber, wie er vom Bezirksgericht verurteilt worden war und verlangte einen fairen Prozess. Auch wenn das Paar die Botschaft mit einem ausgeliehenen Handy aufnahm, so konnte die italienische Polizei doch den genauen Standort ausfindig machen, woher das Video versandt worden war. Um 3 Uhr morgens stürmte eine schwer bewaffnete Spezialeinheit mit 40 Mann und einem Helikopter ein Hochhaus in Romano di Lombardia, einer Kleinstadt östlich von Mailand, wo sich das Paar aufhielt. Die beiden wurden verhaftet und später der Schweizer Justiz überführt. 

 

Der Dokumentarfilm wirft einen Blick hinter die Kulissen dieses aussergewöhnlichen Falls und  bringt eine neue Perspektive an die Öffentlichkeit, ungefiltert von der moralischen Empörung der Medien und losgelöst vom Sensationshunger der Boulevardpresse. Es ist das, was die Betroffenen zu ihrer Geschichte sagen, allen voran Angela Kiko und ihr Mann, aber auch ihre Verteidiger, der Leiter des Limmattaler Gefängnisses, aus dem das Paar ausgebrochen war sowie der Direktor der Vollzugsanstalt, in der Hassan Kiko seine Strafe absitzt.  

Sie alle erlauben uns eine differenziertere Sicht. Der Film ist informativ und nüchtern, hat jedoch auch emotionale Momente, die er teilweise Szenen verdankt, die nachgestellt wurden.